Weitere Infos und Berichte zu IBIZAGATE

12. November 2020

Ibiza-Gate: SPÖ-Spitze wusste seit April 2018 vom Video-Krimi: Ex-Kanzler Kern von Soko Ibiza befragt.

Mag. Christian Kern & Mag. Thomas Drozda© Parlamentsdirektion / PHOTO SIMONIS | Bildmontage EU-Infothek

Alles sollte streng geheim bleiben - trotzdem liegen nun die Zeugenaussagen von Thomas Drozda und Christian Kern vor der Soko Ibiza vor: Die zwei SPÖ-Politiker wussten bereits im April 2018 vom Finca-Video.

Beim Durchlesen der beiden Zeugenaussagen von Ex-SPÖ-Bundesgeschäftsführer Thomas Drozda und dem jetzigen Unternehmer Christian Kern, dem Ex-Bundeskanzler der Republik Österreich, drängt sich sofort eine Frage auf: Warum haben diese beiden Spitzenpolitiker und der ebenfalls in den Gesprächen mit dem Ibiza-Juristen involvierte Parteianwalt nicht schon im April 2018 Anzeige bei der Staatsanwaltschaft erstattet? Die jetzt geleakten Zeugenaussagen, die der Investigativ-Plattform EU-Infothek.com und oe24 vorliegen, sind damit eine politische Bombe.

Immerhin wollte der Kopf der Ibiza-Clique nicht irgendwem in der SPÖ, sondern dem Führungsteam der SPÖ das "gesamte 10-stündige Videomaterial und belastende Fotos von Strache und Gudenus um 6 Millionen Euro verkaufen", schilderte Thomas Drozda der Kripo bei seiner Zeugeneinvernahme am 12. Oktober 2020.

Kern zu Drozda: "Hör dir das einmal an"

Und Ex-Parteimanager Drozda berichtete auch detailliert, wie er diesen Drahtzieher des Ibiza-Komplotts in dessen Büro im 1. Bezirk in Wien besucht hat: "Ich war dann am 12. April 2018 in der Rechtsanwaltskanzlei. Zweck dieses Treffens war für mich, zu sondieren - und das war auch der Auftrag des damaligen Parteivorsitzenden Christian Kern. Er sagte vor dem Termin zu mir: 'Hör dir das einmal an.'"

Drozda musste im Anwaltsbüro eine Vertraulichkeitserklärung unterfertigen, dann wurde 30 Minuten über "belastendes Material" gegen Ex-FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache und Ex-FPÖ-Klubobmann Johann Gudenus gesprochen. In der Zeugeneinvernahme gibt Drozda auch zu, "zwei Fotos" gesehen zu haben, offenbar von den berühmten Taschen mit Bargeld.

Einen Tag nach dem Treffen hätte Thomas Drozda mit dem damaligen Parteichef Kern darüber gesprochen, sie kamen zum Schluss, den Parteianwalt einzuschalten: "Er wurde mit weiteren Gesprächen zur Sache beauftragt."

Auch SPÖ-Anwalt traf Ibiza-Drahtzieher

Am 24. April 2018 kam es dann zu dem Treffen der beiden Anwälte. Der Drahtzieher des Video-Komplotts ließ seinen Kollegen auch einen Teil des Videos ansehen, erzählte Ex-SPÖ-Bundesgeschäftsführer Drozda den Kriminalisten der Soko: "Ich nehme an, dass es ein paar Minuten des Materials war, das später veröffentlicht worden ist."

Interessant: Am 25. April 2018 - nur einen Tag nach dem Treffen des SPÖ-Anwalts mit dem Ibiza-Video-Verkäufer - wettete Christian Kern mit HC Strache in der ORF-Sendung "Klartext" öffentlich um eine Flasche Wein, dass er "sicher länger Parteichef" bleiben werde als der FPÖ-Obmann. Das ist auch den Kripo-Ermittlern aufgefallen. Damit konfrontiert, antwortete Christian Kern bei seiner Zeugeneinvernahme am 21. Oktober im Landeskriminalamt in der Wasagasse: "Nein. Das steht keineswegs in Verbindung." Und Kern begründete seine Aussage dann so: "Wenn ich gewusst hätte, dass es dieses Kompromat gibt, hätte ich mit Sicherheit in meiner Rolle als SPÖ-Vorsitzender abgewartet und wäre nicht vorzeitig zurückgetreten." Der SPÖ-Parteichef warf bekanntlich im September 2018 völlig überraschend das Handtuch und wechselte wieder in die Privatwirtschaft.

SPÖ-Spitze erstattete keine Anzeige

In der Vernehmung fällt auch der Name eines SPÖ-nahen Werbemanagers: Dieser Marketing-Experte sei laut Drozda "im März/April an Christian Kern herangetreten". Zitat aus der Zeugeneinvernahme: "Und zwar mit der Information, dass es da einen Anwalt gibt. Den Herrn X. Dieser hätte belastendes Material gegen den Herrn Strache und den Herrn Gudenus. In der Folge hat mir Y. (Anm.: Name des Agentur-Managers der Redaktion bekannt) das auch so erzählt."

Die bisher geheimen Zeugeneinvernahmen zeigen: Die SPÖ-Spitze wusste konkret ab 12. April 2018 von dem bevorstehenden gewaltigen Politskandal. Die SPÖ-Führung ließ sich vom 12. April 2018 bis zum 9. Mai 2018 - immerhin 28 Tage - offen, das Video-Material anzukaufen und lehnte erst dann schriftlich ab. Und weder Ex-SPÖ-Bundesgeschäftsführer noch der Anwalt der Partei erstatteten Anzeige gegen jenen Juristen, der 6 Millionen Euro für kompromittierendes Material wollte, was wohl kaum legal gefilmt worden ist.

Thomas Drozda wird in wenigen Tagen als Zeuge auch den Abgeordneten des Ibiza-Untersuchungsausschusses einige Fragen beantworten müssen. Aufgrund der neuen, bisher unbekannten Zeugenaussage vor der Soko könnte Ex-Bundeskanzler Christian Kern ebenfalls vorgeladen werden.

Quelle

https://www.eu-infothek.com/ibiza-gate-spoe-spitze-wusste-seit-april-2018-vom-video-krimi-ex-kanzler-kern-von-soko-ibiza-befragt

17. Mai 2020 Kleine Zeitung


Ein Jahr nach VideoSpendenaufruf für mutmaßlichen "Ibiza-Detektiv"

Eine Homepage wirbt um Spenden und kritisiert die Ermittlungen der "SOKO Tape".

Eine Homepage wirbt um Spenden und kritisiert die Ermittlungen der "SOKO Tape"

Zum Jahrestag der Veröffentlichung des Ibiza-Videos haben sich Unterstützer des mutmaßlich am Ibiza-Videos beteiligten Detektivs H. mit einem Spendenaufruf zu Wort gemeldet. Auf einer Homepage stellen sie noch einmal ihre Sicht der Dinge dar, wonach das Vorgehen weder illegal gewesen noch aus finanziellen Motiven erfolgt sei. Für die "Rechtsverfolgungskosten" des Detektivs wird um Geld gebeten.

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Die auf Ibiza gestellte Videofalle für den damaligen FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache und Klubchef Johann Gudenus wird auf der Website als Aufdecker-Aktion dargestellt, weil die Behörden schon zuvor an sie herangetragenen Korruptionsvorwürfen gegen die FP-Spitze nicht nachgegangen seien. Auch mit den im Vorjahr aufgenommenen Ermittlungen der "SOKO Tape" ist man nicht zufrieden: "Statt diese Korruption aufzuklären, stellte die SOKO Tape den mutmaßlichen Videomachern nach."

Ein Video, das alles veränderte

Seit Veröffentlichung des Ibiza-Videos am 17. Mai 2019 ist nichts mehr, wie es war. Erleben Sie in einer interaktiven Grafik, wie die Regierung zerbricht, Kanzler Kurz abgewählt wird, Neuwahlen ausgerufen werden und der gefallene Strache an seinem Comeback bastelt. 

Spenden für Detektiv

Für den mutmaßlich am Ibiza-Video beteiligten Detektiv bittet die Homepage um Spenden. Mit der auf der Webseite lediglich als "Detektiv" bezeichneten Person dürfte Sicherheitsmann und Detektiv H. gemeint sein, der laut einem "Kurier"-Bericht (Samstag-Ausgabe) seit Ende 2019 mit einem Europäischen Haftbefehl gesucht wird. Als Treuhänder für die Spenden fungiert der Rechtsanwalt N. B., dessen Berliner Kanzlei H. bereits in Medienverfahren vertreten hat.

Der in die Causa involvierte Wiener Anwalt M. hatte das Ibiza-Video schon kurz nach seiner Veröffentlichung als investigativ-journalistisches Projekt beschrieben. Diese Darstellung wird auch auf der Internet-Seite bekräftigt: Demnach habe man ein Zeichen "gegen Korruption und für einen funktionierenden Rechtsstaat" setzen wollen. Und nachdem die von einem Leibwächter Straches an die Behörden herangetragenen Informationen (u.a. die mittlerweile bekannten, angeblich fingierten Spesenabrechnungen) nicht zu Ermittlungen geführt hätten, sei die Videofalle auf Ibiza inszeniert worden.

Kein Geld für Video

Geld sei für das Video keines geflossen, wird betont. Eingeräumt wird aber, dass es (noch vor Erstellung des Videos) Versuche gegeben habe, dass der Bodyguard "finanziell abgesichert" werde. "Hierfür wurden von den Videomachern mehrere Personen des öffentlichen Lebens angefragt, von denen man vermutete, sie hätten Interesse daran, dass das Material der Öffentlichkeit zugänglich gemacht würde", heißt es auf der Webseite. Dies aber ohne Erfolg.

Quelle:

https://www.kleinezeitung.at/politik/innenpolitik/5814970/Ein-Jahr-nach-Video_Spendenaufruf-fuer-mutmasslichen-IbizaDetektiv


Samstag, 16. Mai 2020 EU Infothek

Ibiza-Gate: KURIER vom 16.5.2020: "Detektiv" Julian H. (alias ...) wird per internationalem Haftbefehl gesucht.

https://www.eu-infothek.com/ibiza-gate-kurier-vom-16-5-2020-detektiv-julian-h-alias-wird-per-internationalem-haftbefehl-gesucht/

21. Februar 2020 Fass ohne Boden

Mitten in Berlin, im Bezirk Charlottenburg, befindet sich der neue Firmensitz des Ibiza-Detektivs H. Dies geht aus der Bekanntmachung im Handelsregister mit 14. Jänner 2020 hervor. Die Sicherheitsfirma hatte zuvor ihre Adresse in München. Das Unternehmen ist auf die "Erbringung von Dienstleistungen für Konzernsicherheit, Sicherheitsberatung" spezialisiert. Fass ohne Boden pflegt guten Kontakt zu investigativen Journalisten in Berlin und konnte sich vor Ort einen Überblick verschaffen. Für sämtliche Protagonisten gilt die Unschuldsvermutung.

"Willst du gelten, mach dich selten."

Sprichwort

Der "Sicherheitsfachmann" erlangte durch die Ibiza-Affäre eine internationale Bedeutung. Doch statt "Fame zu farmen", ist der männliche Lockvogel auf Tauchstation gegangen. Gegenüber österreichischen Behörden macht sich der Ibiza-Detektiv überhaupt rar. Verständlich, da eine Vielzahl an ehemaligen Mitstreitern mittlerweile von der Soko-Tape einvernommen wurden. Darüber hinaus gab es unzählige Hausdurchsuchungen in Wien, Salzburg und Linz. Nach den Razzien im November 2019 waren bzw. sind einige Personen aus dem Ibiza-Netzwerk in Untersuchungshaft. Aus Ermittlerkreisen ist zu vernehmen, dass ein österreichischer Haftbefehl gegen den Ibiza-Detektiv vorliegt.

Lokalaugenschein

Das schlichte Gebäude in guter Lage beherbergt mehr als 90 Firmen. Bei genauerer Betrachtung wird jedoch einem sehr schnell bewusst, dass es sich bei der Adresse um ein Eldorado für Postkastenfirmen handelt. Laut einem deutschen Betreiber kann man ab einem niedrigen zweistelligen Betrag pro Monat eine Firmenadresse mieten. Der Preis beinhaltet einen Briefkasten, ein Firmenschild am Postkasten, eine tägliche Briefkastenleerung und eine wöchentliche Postweiterleitung. Die Kündigungsfrist beträgt nur ein Monat. Es ist keine Einrichtungsgebühr und keine Kaution notwendig. Mit anderen Worten: ein Schnäppchen.

Richterin möchte Ibiza-Detektiv laden

Die Gerichtsreportage von Sebastian Reinfeld (Semiosis) schildert Details der Gerichtsverhandlung gegen Fass ohne Boden (siehe auch Vor Gericht: Der "modus operandi" des Ibiza-Videos). Beim zweiten Verhandlungstag, am vergangenen Dienstag, 19. Februar 2020, hat die Richterin bereits den Versuch unternommen, den Ibiza-Detektiven zu laden. Vergeblich: "Es gebe allerdings, so erläuterte die Richterin zu Beginn, in Österreich keine ladungsfähige Adresse dieses Mannes."

Aviso März 2020

Für den dritten Verhandlungstag werden weitere Personen als Zeugen im laufenden Medienverfahren geladen. Gegen einzelne Protagonisten ermittelt die SOKO-Tape (= Soko-Ibiza). Darüber hinaus wird auch eine Zeugin geladen, die vom "modus operandi" betroffen ist, der bei der "Causa "Ibiza Video" vorliegt." Dabei handelt es sich um verdeckte Videoaufnahmen, die im Jahr 2018 aufgenommen wurden.
Die Verhandlung wird am 24. März 2020, Landesgericht Wien, Saal 306, um 9:30 Uhr fortgesetzt.

Quelle

https://www.fass-ohne-boden.at/haftbefehl-ibiza-detektiv-goennt-sich-berlin/


3. Jänner 2020, 18.46 Uhr


ORF

Peschorn für effizientere Ermittlungen zu "Ibiza"


Die Ermittlungen rund um das "Ibiza-Video" haben nach Einschätzung des scheidenden Innenministers Wolfgang Peschorn "nicht so konsequent geführt werden" können, "wie es notwendig gewesen wäre". Den Grund dafür sieht er darin, "dass es bei der Zusammenarbeit zwischen den Justizbehörden und der Kriminalpolizei noch Verbesserungspotenzial gibt".

Deshalb sei "bei 'Ibiza' wahrscheinlich noch vieles im Dunkeln", sagte Peschorn in einem Interview für die "Salzburger Nachrichten" und die "Tiroler Tageszeitung" (Samstag-Ausgaben). "Als Staatsbürger macht mich das traurig, weil ich immer nach Effizienz strebe. Da muss man sehr viel besser werden. Mehr kann ich dazu nicht sagen", sagte der Innenminister der scheidenden Übergangsregierung.

Quelle

https://orf.at/stories/3149689/


Donnerstag, 12. Dezember 2019

eu-infothek

Ibiza-Gate zum Jahreswechsel 2019/2020: "Video-Spionierer", alias Julian Thaler, alias Julian Haller, alias Julian Surkov - Zeugenbeschuldigungen wegen schwerster Verbrechen

Ibiza-Gate zum Jahreswechsel 2019/2020: "Video-Spionierer", alias Julian Thaler, alias Julian Haller, alias Julian Surkov - Zeugenbeschuldigungen wegen schwerster Verbrechen

2019 wird nicht nur in Österreich als das Jahr von "Ibiza-Gate" und seinen gravierenden politischen Folgen in Erinnerung bleiben.

Jener Mann, der sich als "Detektiv" ausgab und verschiedene Alias-Namen verwendet(e), ist einer der wichtigsten Akteure in diesem Schurkenstück mit sehr bedeutenden politischen Auswirkungen.

Er selbst wünscht, so zeigen zahlreiche Klagen seiner Berliner Anwälte, weder mit Foto noch mit vollem Namen in den Medien zu erscheinen. Obwohl das von ihm mitverursachte "Ibiza-Video" seit Mai 2019 die größtmögliche Aufmerksamkeit und somit auch öffentliche Wirkung hervorrief, konnte er in den unteren Instanzen einiger Gerichte seine "Persönlichkeitsrechte" durchsetzen - obwohl er diese Persönlichkeitsrechte anderer Personen mit Füssen getreten hat. Recht und Gerechtigkeit sind eben zweierlei, derzeit scheint das Recht die Falschen zu schützen.

In den ersten Wochen und Monaten seit Veröffentlichung des "Ibiza-Videos" konnte sich der Haupttäter ganz leicht jeder nennenswerten Verfolgung entziehen: er meldete seinen Wohnsitz in Deutschland an, berief sich durch gefinkelte Anwälte auf "straffreie Handlungen" nach spanischem Recht, gab, wenn überhaupt, nur kleine Vergehen im Bereiche des Datenschutzes zu und lachte alle Verfolger, auch die Behörden, aus. Noch besser: die beiden Haupttäter, somit auch der Wiener Rechtsanwalt, beriefen sich auf "notwendige, zivilrechtliche, politisch motivierte, demokratieunterstützende Enthüllungen", die sie angeblich zur Rettung des Abendlandes mutig und unerschrocken durchgeführt haben.

Die anfängliche Begeisterung mancher bunten Vögel der Medienszene ist hinreichend bekannt, ebenso die rühmenden Berichte einschlägiger Medien.

Fast niemand, auch nicht die sogenannten, elitären Leitmedien stellten die neben den Aussagen, welche im Video getätigt wurden, sehr wichtige Frage: WER steht hinter diesem Video, WER trägt die Verantwortung, WAS sind die wahren Motive?

Einige Medien vertraten - und vertreten noch immer - die Meinung, dass nur die gesprochenen Worte im Video zählen, die Hintergründe der Entstehung des Videos aber uninteressant und ohne nennenswerte Bedeutung seien.

Keine Frage und in aller Klarheit: was die Öffentlichkeit aus diesem Video sah, vor allem hörte, ist für niemand akzeptabel und muss für die beiden Hauptpersonen des Videos Konsequenzen haben und muss aufgeklärt werden.

Der eine dieser beiden traurigen "Hauptdarsteller" dieses Videos, Mag. Johann Gudenus, hat sofort und ohne Zögern alle seine politischen Funktionen zurückgelegt und damit die absolut notwendigen Konsequenzen gezogen, inklusive weitgehendster Abstinenz von der Öffentlichkeit. Er hat in dieser Situation richtig gehandelt und somit auch Einsicht gezeigt.

Der wichtigere Hauptdarsteller, Ex-Parteiobmann der FPÖ und zuletzt Vizekanzler der Republik Österreich, H.C. Strache, legte zwar ebenfalls seine Ämter zurück, versteht sich aber als "Opfer" und denkt sogar an ein politisches Comeback. Ob dieses Verhalten angemessen und klug ist, wird die Geschichte zeigen.

Nach der Enthüllung des Wiener Rechtsanwaltes und seines Partners, diesem angeblichen "Detektiv" alias Julian Thaler, als Haupttäter gab es einige Zeit eher auf kleiner Flamme gehaltene Ermittlungen, weil die möglichen Straftaten eben nur - angeblich - auf Ebene der "Vergehen" und nicht der "Verbrechen" lagen. Schwere Ermittlungen, wie Hausdurchsuchungen und auch Telefon-Überwachungen, Haftbefehle etc. gibt es eben im Strafrecht nur auf "Verbrechensebene".

EU-Infothek.com hat deshalb den Schwerpunkt der weiteren Recherchen - nach der Enthüllung der beiden Haupttäter - auf "Julian Thaler" gelegt.

Sehr aufwändig, im wahrsten Sinne des Wortes, gelang das "Andocken" an einen seiner ehemaligen und bis vor kurzem "aktuellen" persönlichen Freund und auch Geschäftspartner, ein seit einem Jahrzehnt erfolgreicher V-Mann des BKA, des BVT, des BMI. "Julian Thaler" hatte NUR mit diesem laufend Telefonkontakt, parallel mit seiner ehemaligen Wiener Freundin und Sekretärin mit serbischen Wurzeln, welche in Wien als Dolmetscherin bis vor kurzem gearbeitet hat.

Dessen Bekannter wiederum, in seiner Nähe wohnend, der selbst in keine Aktion des "Julian Thaler" verwickelt war und ist, unterstützte diesen wichtigen Informationskontakt der EU-Infothek.

Das RESULTAT der mehr als sechs Monate dauernden Intensiv-Recherche ist mehr als erschreckend.

Sicher, es war von Anfang an klar, dass es sich bei dieser Gruppe der "Ibiza-Videomacher" nicht um den Verein der Wiener Chorknaben handelt.

Heute, nach mehr als 180 Tagen Recherchen, fast rund um die Uhr, zahlreichen Kontakten und Gesprächen, vorliegenden Protokollen und vorliegenden Schriftstücken, ist auch anlässlich des bevorstehenden Jahresendes 2019 - als weit fortgeschrittene, aber noch nicht endgültige Bilanz - klar, dass es sich bei den Machern und den (oftmals auch am Rande) involvierten Personen des Ibiza-Videos um eine kriminelle Organisation handelt.

Bereits seit September 2019 ist EU-Infothek und auch der Wiener Staatsanwaltschaft und der "SOKO Tape" (genannt Soko Ibiza) bekannt, dass "Julian Thaler" in begründetem Verdacht steht, mit der serbischen Mafia zu kooperieren, dass er - bis zuletzt - von Zeugen schriftlich belastet wird, Kokain in großen Mengen über seine Helfer zu verkaufen, in seiner Wiener Wohnung in der Nähe der UNO-Gebäude sogar "Killer-Teams" der serbischen Mafia beherbergt, von einem Mord in der Wiener Innenstadt in Zusammenhang mit einem Rauschgift-Krieg zwischen Montenegrinern und Serben zumindest gewusst zu haben.

Auch kannten er und seine Freunde die "handelnden Personen" dieser serbischen Mafia-Gruppe, teilweise arbeiteten diese auch zusammen, bis einer von ihnen mitten in Wien erschossen wurde, so die vorliegende Aussage eines glaubwürdigen Zeugen.

Der Wiener Staatsanwaltschaft und dem BKA gelang auch die Festnahme einer Frau. In diesem Zusammenhang konnte das BKA auch feststellen, wem "Julian Thaler" als angeblicher Lieferant größerer Mengen von Kokain - in der Jetztzeit ! - zur Verfügung stand. Das BKA und die Rauschgiftfahnder sowie die Spezialisten der Organisierten Kriminalität sind auch dem Verteilernetz auf der Spur.

Nicht nur das: Auch in Zusammenhang mit einer großangelegten Baumaschinen-Diebstahlaffäre und der möglichen Mittäterschaft des "Julian Thaler" gibt es entsprechende Aussagen und Hinweise.

"Julian Thaler" wird auch beschuldigt, in eine "Video-Erpressungscausa" gegen die Lebensgefährtin dieses Freundes - als Auftraggeber - verwickelt zu sein. Angeblich wollte er damit seinem Ex-Partner, ebenfalls sein Freund und Bekannter aus der Zeit der Sicherheitsfirma des Sascha Wandl, einen "Gefallen" tun, damit dieser Freund das Sorgerecht seines zweijährigen Sohnes erhält.

"Julian Thaler" gilt für das BKA auch als Lieferant von Kokain an einen weiteren Wiener Immobilienmakler, welchen er ebenfalls aus der "Wandl-Zeit" kennt, auch als Lieferant für den Wiener Rechtsanwalt, einen der Drahtzieher des Ibiza-Videos.

Alle hier aufgezählten Beschuldigungen sind durch Schriftstücke untermauert und sehr plausibel und glaubwürdig von den jeweiligen Zeugen (welche auch teilweise selbst Beschuldigte sind) dargestellt.

Es gilt auch für "Julian Thaler" die Unschuldsvermutung.

Nach mehr als 6 Monaten erfolgreicher Arbeit der Wiener Staatsanwaltschaft und des BKA liegen dringende Verdachtsmomente vor, dass es sich bei den Hintermännern des "Ibiza-Videos" um eine organisierte, schwere Kriminalität, vorwiegend im Bereich des Suchtgiftvertriebes handelt. Serienweise schwere Erpressungen mit Hilfe von Videos sind ebenfalls ganz offensichtlich ein langjähriger, erfolgreicher Geschäftszweig dieser Gruppe.

Die Behörden haben jede Menge weiterer Ermittlungen und somit Arbeit vor sich.

Das zeitnah zu erwartende Geständnis der TÄTER, WER zu guter Letzt die Verbreitung des VIDEOS finanziert und den politischen Skandal erst so richtig ausgelöst hat, wird endgültige Klarheit bringen. Der Lockvogel könnte allerdings schon früher enttarnt werden.

Die Öffentlichkeit hat ein Anrecht auf die ganze Wahrheit.

Quelle

https://www.eu-infothek.com/ibiza-gate-zum-jahreswechsel-2019-2020-video-spionierer-alias-julian-thaler-alias-julian-haller-alias-julian-surkov-zeugenbeschuldigungen-wegen-schwerster-verbrechen/


19.12.2019 15:10 | Bundesländer > Wien


Spionage-Affäre

FP-Frust über Strache: "Dachte, wir waren Freunde"

Die von der "Krone" aufdeckte Bespitzelungs-Affäre um Ex-FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache hat innerhalb der Freiheitlichen Spuren hinterlassen. "Das ist für mich eine große menschliche Enttäuschung. Ich dachte, wir wären Freunde gewesen", schrieb Wiens FPÖ-Chef Dominik Nepp auf Facebook frustriert. Norbert Hofer, Straches Nachfolger an der FPÖ-Spitze, dazu: "Es ist seltsam, ich habe mich wieder einmal gewundert."

"Meiner Frau ist bereits im Sommer aufgefallen, dass regelmäßig eine Person bei unserer Wohnung herumschleicht und uns ausspioniert", hieß es in dem Statement von Nepp weiter. Er habe die Beobachtungen Mitte September bei den Behörden gemeldet, berichtete er. Diese hätten bestätigt, "dass es sich um eine private Überwachungsaktion meiner Person und offenbar auch meiner Familie handelt". Wer dahintersteckte, war laut Nepp bisher aber unklar. Nun sei es offensichtlich, dass wahrscheinlich Strache hinter dieser Aktion stecke.

"Kapitel Strache ist für die FPÖ geschlossen"
"Vielleicht hat Strache schon damals die Gründung einer neuen Partei geplant und versucht, belastendes Material gegen seine Parteifreunde zu sammeln", suchte der Wiener FPÖ-Chef nach Erklärungen für die Bespitzelung. "Aber wie auch immer ... Ich beschäftige mich nicht mehr damit", schrieb Nepp. "Das Kapitel Strache ist für die FPÖ geschlossen."

Hofer: "Habe nichts davon gewusst"
Hofer bezeichnete die Spionage-Aktivitäten Straches als "seltsam". Er selbst habe nichts davon gewusst, beteuerte er. Auch mit dem Parteiausschluss habe diese Angelegenheit nichts zu tun, so Hofer. "Ich habe aus der Zeitung davon erfahren und war not amused." Er habe nach Bekanntwerden der Affäre sofort sämtliche Rechnungen der Partei überprüft, berichtete Hofer. "Ja, es ist eine Rechnung für einen Detektiv bei der Partei eingegangen", bestätigte er. "In welcher Höhe sie ist, kann ich hier nicht sagen", meinte er weiter. Nach Informationen der "Krone" haben sich die Kosten für diese Aktion auf rund 200.000 Euro belaufen.

Gudenus-Anwalt versteht Bespitzelung nicht
Der hauptsächlich ins Visier des Detektivs geratene Ex-FPÖ-Klubobmann Johann Gudenus ließ seinen Anwalt für sich sprechen. Strache sollte mittlerweile erkannt haben, dass Gudenus selbst Opfer einer Videofalle geworden ist, richtete Heinz-Dietmar Schimanko im Ö1-"Mittagsjournal" aus und zeigte wenig Verständnis für die kolportierten Spionage-Aktivitäten.

Die Rechnung sei von der FPÖ jedenfalls noch nicht bezahlt worden, so der Parteichef. Bei der Bezahlung der Spitzel-Aktivitäten des Ex-Parteichefs nahm Hofer Strache nun selbst in die Pflicht: "Die Rechnung wird an den Auftraggeber weitergeleitet werden", kündigte er an.

"Wie man sein eigenes Denkmal täglich neu niederreißt"
Enttäuscht von Strache zeigte sich auch Heimo Lepuschitz, verantwortlich für die FPÖ-Regierungskommunikation während Türkis-Blau. "Der Ex-Partei die Rechnung für die Bespitzelung der Ex-Partei schicken. Wie man sein eigenes Denkmal täglich neu niederreißt", schrieb er auf Twitter.

Strache bestreitet sämtliche Vorwürfe
Mittlerweile bezog auch der beschuldigte Ex-FPÖ-Chef zur Affäre Stellung. Er bestritt sämtliche Vorwürfe. In einer knappen Stellungnahme auf Facebook schrieb er, dass es von ihm keinen Auftrag an einen Detektiv gegeben habe.


Quelle

https://www.krone.at/2065229

OE24 23. November 2019 |23:32 Uhr

Dealer, Anwälte, Spitzel

Das Netzwerk der Ibiza-Bande

Wien/Salzburg. Wer schlussendlich die Bezahlung der Veröffentlichung des Ibiza-Videos übernommen hat, das ist noch immer im Dunkeln. Die operative Ebene, also jene Tätergruppe, die alles plante, ist der Kripo allerdings ziemlich gut bekannt: Nach Insider-Informationen ist diese Personengruppe eine wilde Mischung aus Kriminellen, Kripo-Spitzeln, Anwälten und Glamour-Ladys in Wien und Salzburg

Clubbings, schöne Frauen und Treffen in HotelsuitenPartys. Die bis zu zwölf Tatverdächtigen lebten nicht übel: Dinner in den teuersten Wiener City-Restaurants, Partys, Geheimtreffen in Hotel-Suiten mit Champagner und mehr. Als Köpfe dieses Ibiza-Freundeskreises gelten Detektiv H. und der Wiener Anwalt M. H. hat eine Sicherheitsfirma, auf dem geleakten Firmen-Organigramm finden sich

hochinteressante Namen, wie auch jener des Anwalts M. Der Wiener Jurist wiederum hat schon gestanden, an der Produktion des Videos beteiligt gewesen zu sein, bei einer Hausdurch­suchung fand man bei ihm auch Kokain.

TV-Starlet hörte viel von türkis-blauer Koalition

Geständnis. Seine Langzeit-Lebensgefährtin war die Krone-TV-Moderatorin W., erst kürzlich hat sie im Telefonat mit ÖSTERREICH gestanden, dass sie Anwalt M. noch immer treffe. Über ihren Krone-Job kam sie ab 2017 mit Interviews ganz nah an Österreichs Politprominenz wie Heinz-Christian Strache oder Kanzler Sebastian Kurz. Und W. hörte dabei auch viel von vertraulichen Projekten der Koalition, etwa vom damals geplanten Umbau im ORF, inklusive Postenneubesetzungen.

Ibiza-Mittäter jobbte für die Kripo

U-Haft. Unter den drei mutmaßlichen Tatverdächtigen, die jetzt in Untersuchungshaft sitzen, sind zwei mutmaßliche Kollegen oder Mitarbeiter von Detektiv H. Sie sollen angeblich auch als Kripo-Spitzel tätig sein und dürften bei großen Drogen-Deals als V-Leute im Einsatz gewesen sein.

Dass der V-Mann auch Kontakte zum Nachrichtendienst BVT gehabt hat, wird noch überprüft und ist noch nicht bestätigt.

R., die schöne Ex-Freundin des Detektivs H., sitzt ebenfalls in einer Zelle und wird von der Soko weiter verhört. R. soll in die Ibiza-Pläne eingeweiht gewesen sein.

Bringen neue Aussagen vier weitere Festnahmen?

Lockvogel. Sie könnte mit ihrer Zeugenaussage jetzt Anwalt M. sowie die Immobilienmaklerin M. belasten: Die Luxus-Immobilien-Dealerin M. versprach FPÖ-Politiker Johann Gudenus einen Grundstücks-Kauf, bei dem er den späteren Lockvogel, die falsche "Oligarchin", kennengelernt hat.

Quartett. Wie der Wiener Anwalt M. und die Party-Lady M. sollten sich nun auch Detektiv H. und Straches Ex-Sicherheitschef R. Sorgen machen: Der Bodyguard hat bekanntlich die "Chefs" der Gruppe stets mit Infos beliefert. Packt einer der nun verhafteten Komplizen aus, fällt der Vorhang auch für dieses Täter-Quartett.

Für alle Genannten gilt die Unschuldsvermutung.

Richard Schmitt

»Soko Ibiza« verhörte auch NEOS-Förderer

ÖSTERREICH hat eine Liste jener Personen, die bisher einvernommen worden sind. Auch ein NEOS-Sponsor ist darunter.

Wien. Er ist eine schillernde Figur in der österreichischen Innenpolitik, war Präsidiumssprecher einer Partei, aktuell ist er Geschäftsführer jenes Wiener Verlags, der das Monatsmagazin Datum herausbringt: Z. hatte stets gute Kontakte zum NEOS-Mäzen Hans Peter Haselsteiner, und er spendete auch selbst über die Firma AZH Beteiligungs GmbH gerne größere Summen, etwa im Jahr 2015 immerhin 45.051 Euro. Die AZH führt Z. gemeinsam mit dem früheren Generalsekretär des Liberalen Forums, A. Im Jahr 2017 flossen weitere 51.000 € von der AZH an die NEOS (Quelle: Parteispenden.at/partei/neos).

Zeuge. Jetzt kommt Z. auch in den Akten der "Soko Tape" vor, österreichweit als "Soko Ibiza" bekannt: In der Anordnung zur Festnahme jener drei mutmaßlichen Ibiza-Mittäter, die nun bereits in Untersuchungshaft sitzen, wird die Einvernahme von Z. als Zeuge bestätigt. "Offenbar nehmen die Ermittler an, dass er mehr über die Verkäufer oder Produzenten des Ibiza-Videos weiß", erfuhr ÖSTERREICH aus Kripo-Kreisen.

So kursiert in Wien auch die Meldung, dass die Ibiza-­Tätergruppe Verlags-Chef Z. das Video zum Kauf angeboten und bereits Monate vor der Veröffentlichung gezeigt ­hätte. Z. hätte aber abgelehnt. Die betroffenen zwei FPÖ-Politiker hat er aber nicht vor der Aktion gewarnt. Und ob der Ex-LIF-Politiker die Exekutive oder die Justiz darüber informiert hat, was gegen Strache und Gudenus vorbereitet wird, konnte ÖSTERREICH nicht erfragen: Z. war telefonisch nicht erreichbar.

Quelle

https://www.oe24.at/oesterreich/politik/Das-Netzwerk-der-Ibiza-Bande/407090349



Die Ibiza-Affäre, auch Strache-Affäre[1][2][3] oder Ibizagate[4] genannt, ist ein politischer Skandal in Österreich, der im Mai 2019 zum Bruch der Regierungskoalition aus ÖVP und FPÖ führte. Auslöser der Affäre war die Veröffentlichung eines Videos, in dem Heinz-Christian Strache, bis dahin Vizekanzler in der Bundesregierung Kurz und Bundesparteiobmann der Freiheitlichen Partei Österreichs (FPÖ), sowie Johann Gudenus, bis dahin Nationalratsabgeordneter und geschäftsführender FPÖ-Klubobmann, zu sehen sind. Die im Juli 2017, wenige Monate vor der Nationalratswahl, heimlich gedrehten Aufnahmen dokumentieren ein Treffen der zwei Politiker mit einer angeblichen Nichte eines russischen Oligarchen in einer Villa auf der spanischen Insel Ibiza. Dabei zeigten beide unter anderem ihre Bereitschaft zur Korruption, Umgehung der Gesetze zur Parteienfinanzierung sowie zur verdeckten Übernahme der Kontrolle über parteiunabhängige Medien.

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Ibiza-Aff%C3%A4re




21. November 2019

oe24

Ibiza-Täter: Neue Erpressung mit Sex-Video

Verhaftungen, Hausdurchsuchungen - die Kripo ist auf der richtigen Spur: Eine neuer Erpressungsfall mit einem Sex-Video in Wien beweist, wie schmutzig das Geschäft der Ibiza-Bande um Detektiv H. ist.

Das Premium Doppelzimmer im 5-Sterne-Hotel auf der Wiener Donauplatte wurde von der Ibiza-Video-Bande vor ihrer nächste "Operation" am 12. Oktober 2018 stundenlang präpariert: Mehrere versteckte Kameras und Mikros - genau so wie in der Finca auf Ibiza beim Dreh mit Heinz-Christian Strache und Johann Gudenus ein Jahr zuvor.

Zwei Männer haben sich die 252-Euro-Suite mit Panoramablick auf die Donau gemietet, dann eine junge Frau zu sich bestellt: F. arbeitete in einem Wiener Luxus-Bordell, und sie musste bereits seit Monaten ihr Sorgerecht für ihren kleinen Sohn gegen ihren Ex-Ehemann verteidigen, einem Geschäftspartner von Detektiv H.. H. ist bereits österreichweit bekannt: Er war einer der Drahtzieher der folgenschweren Ibiza-Aktion und Instruktor der falschen "Oligarchin" beim Dreh in der Finca. Der Ex-Gatte von F. ist der Sohn eines bekannten Ex-ORF-Stars, hatte massive Drogenprobleme und wollte mit allen Mitteln seine frühere Frau unter Druck setzen.

Anzeige beim Bundeskriminalamt

"Von meinem Aufenthalt in diesem Hotelzimmer wurden heimlich Film- und Tonaufnahmen gemacht. Mit den Transkripten dieses Films wurde mir gedroht, sie im Sorgerechtsverfahren gegen mich verwenden", schilderte die Escort-Lady in der sieben Seiten langen Sachverhaltsdarstellung, die dem Bundeskriminalamt am Josef-Holaubek-Platz in Wien vorliegt.

Interessant: Die Namen der Tatverdächtigen in diesem Wiener Erpressungsfall finden sich auch im aktuellen Haftbefehl für die Ibiza-Bande. K., der die Aktion mit dem Callgirl im 5-Sterne-Hotel auf der Donauplatte geleitet hat, arbeitete mit dem jetzt in Salzburg festgenommenen S. zusammen. Im Wiener Luxus-Hotel soll K. für die Installierung der Videokameras zuständig gewesen sei, zuvor soll er das Escort-Mädchen auch noch eingeschüchtert haben. Für ihn gilt die Unschuldsvermutung.

Kontakt zu Chef der Bande bestätigt

Der noch immer in Haft sitzende S. ist wiederum mit einem engen Mitarbeiter des Detektivs H. sowie mit dem Detektiv selbst in engem Kontakt, wie auch Prof. Gert Schmidt, der Chefredakteur der Recherche-Plattform "EU-Infothek", bestätigt: "Beide wollten mir für 100.000 Euro Informationen zum Strache-Video anbieten und haben dabei auch mit ihrem Boss, Detektiv H. telefoniert." Der Haupttäter der Video-Aktion im Wiener Luxus-Hotel sitzt übrigens aktuell wegen anderer Delikte in Haft.

Auch die Freundin des Detektivs H. bleibt noch weiterhin im Gefängnis, ebenso die weiteren zwei am Dienstag festgenommenen mutmaßlichen Mitglieder der Ibiza-Bande. Über diese Vernehmungen erhoffen sich die Kriminalisten weitere Details zur Mit- und Beitragstäterschaft der restlichen Verdächtigen.

Zwölf Verdächtige in der Ibiza-Tätergruppe

Zur Tätergruppe zählen aktuell zwölf Personen: Der geständige Anwalt M., der abgetauchte Detektiv H., seine in Wien inhaftierte Freundin R., deren Chef, Consulter M., sowie die beiden ebenfalls festgenommenen möglichen Komplizen S. und K., der ohnehin in Haft sitzende K., der auch den Dreh im Wiener Luxushotel durchgeführt haben soll, dazu die Luxus-Immobilienmaklerin und Lamborghini-Besitzerin M. und die Serbin, die eine "Oligarchin" spielte. Ebenso im Visier der Kripo: Straches früherer Sicherheitschef R., der Anwalt M. gut kannte, und zwei Mitglieder der "Sektion ohne Namen", die auf das Ende der türkis-blauen Bundesregierung Mitte Mai wetteten.

Noch nicht bestätigt sind gegenüber ÖSTERREICH Ermittlungen gegen die Freundin des Anwalts M. die als TV-Moderatorin bei der Kronen Zeitung arbeitet, und auch nicht, ob gegen den Sohn des Ex-ORF-Stars, der seine frühere Gattin mit dem Sex-Video unter Druck setzen wollte, Ermittlungen laufen.

Quelle

https://www.oe24.at/oesterreich/politik/Ibiza-Taeter-Neue-Erpressung-mit-Sex-Video/406774965



Ibiza-Gate: Ex-Bodyguard von Strache verhaftet!

Dienstag, 24. September 2019

Jetzt sitzt er in Haft: Straches Ex-Sicherheitsreferent soll die Unterlagen zur neuen Spesen-Affäre der FPÖ gestohlen und verteilt haben. ÖSTERREICH hat alle Infos über den Ex-Bodyguard.

Eu-Infothek berichtete bereits zu Beginn der Enthüllungsserie über den Sicherheitsmann des H.C. Strache, der laufend Informationen an den "Anwalt" weitergegeben hat.

Ibiza-Connection: Die unfassbare, einzigartige, ganze Geschichte, eu-infothek.com, 27.05.2019

Nur wenige enge Mitarbeiter in der FPÖ wussten von den Spesenabrechnungen des Ex-FPÖ-Chefs, und weniger als drei Parteifreunde hatten die Möglichkeit, Spesen-Abrechnungen Straches unbemerkt zu kopieren. Deshalb fällt jetzt in der FPÖ der Verdacht auf einen früheren "Sicherheitsreferenten" von Heinz-Christian Strache, er soll den neuen Spesen-Skandal kurz vor der Nationalratswahl angezettelt haben - ÖSTERREICH hat alle Infos über diesen Mann, der Strache politisch vernichten will.

"Rache für Rauswurf"

"Da hat's einen massiven Streit über angeblich zu hohe Überstundenabrechnungen des Sicherheitsberaters gegeben", berichten FPÖ-Insider über die Vorgeschichte zum jetzigen Polit-Skandal. Strache hätte sich deshalb dann von diesem "Sicherheitsreferenten", der bei ihm als Bodyguard und Chauffeur beschäftigt war, getrennt. Der Security-Experte meinte auch schon früher, dass er vom Parteichef schlecht behandelt werde - und prahlte im engeren Freundeskreis mit nicht immer wahren Insider-Infos über den FPÖ-Chef.

Der Polizist, der auch als FPÖ-Kommunalpolitiker aktiv ist, soll bei seiner Tätigkeit bei Strache offenbar Abrechnungen und Belege gesehen und kopiert haben. Schon im Sommer wollte er diese Unterlagen für seine "Revanche" für den Rausschmiss verwenden, meinen Freunde des früheren FPÖ-Obmanns. Schon immer sei der Lebensstil des Bodyguards sehr auffällig gewesen: Er leistet sich einen teuren Sportwagen, hat Luxusuhren am Handgelenk und posiert auf Yachten.

Kontakt zu Ibiza-Anwalt

"Wir nehmen aktuell an, dass dieser Polizist im Sommer erneut den Wiener Anwalt M. kontaktiert hat. Er kennt den Juristen seit längerem und dürfte 2015 auch schon bei dessen Vorarbeiten zum Dreh des Ibiza-Videos involviert gewesen sein - seine Insider-Infos über Heinz-Christian Strache waren für diese Tätergruppe ja sehr wichtig", berichtet ein FPÖ-Politiker über den aktuellen Wissensstand in der Parteizentrale.

Der genannte Wiener Rechtsanwalt M. ist seit dem Ibiza-Video-Skandal österreichweit bekannt: Obwohl er bereits zugegeben hat, diese Geheimdienst-Aktion in Auftrag gegeben zu haben, wurde noch immer nicht die Untersuchungshaft über den Juristen verhängt. Die Indizien zeigen, dass M. nun in einem weiteren Versuch verwickelt sein könnte, das Wahlverhalten der Österreicher zu beeinflussen. Für alle genannten Personen gilt die Unschuldsvermutung.

Kriminelles Netzwerk

Somit zeichnet sich immer deutlicher ab: Eine persönliche Vendetta einer Einzelperson könnte eine wesentliche Rolle bei Österreichs bisher größter Regierungskrise sowie beim jetzigen Machtkampf innerhalb der FPÖ spielen. Dazu sorgte ein Netzwerk mit kriminellen Mittätern und besten Kontakten bis in Österreichs Polizeispitze für die Ausführung der "Aktion Ibiza" sowie für die politische Verwertung und den Verkauf des Videos. Die nun aufgetauchten, bisher geheimen, vielleicht sogar verfälschten Spesenbelege waren nun offensichtlich die "Zugabe" des besten Informanten der Tätergruppe - um sich an seinem Ex-Chef rächen zu können.

Um diese Spesen geht es

  • Ex-FP-Vizekanzler Strache habe dabei auch Designeranzüge, Jacken, Hemden und generell Outfits in beträchtlicher Höhe als Spesen verbucht. Die Belege stammen von der goldenen Partei-Kreditkarte.
  • Wohnung. Die FPÖ soll Strache aus Repräsentationsgründen auch seine Wohnung für 3.500 Euro Miete pro Monat zumindest mitfinanziert haben.
  • Ein FPÖ-Insider berichtet sogar, dass jene Vorwürfe stimmen, wonach etwa "Designer­taschen und Outfits von Philippa Strache als Spesen von Heinz-Christian Strache ausgegeben" worden seien. Für Strache gilt die Unschuldsvermutung.
  • Monatlich 11.000 Euro soll zudem Philippa Strache selbst bezahlt bekommen haben. Ein Teil davon allerdings als Kostenersatz für ihre Tätigkeit als "ehrenamtliche" FPÖ-Tierschutzbeauftragte.

Quelle: https://www.oe24.at/oesterreich/politik/Ex-Bodyguard-Straches-in-Wien-verhaftet/398801125

Ö1 Morgenjournal / Ibiza: Staatsanwaltschaft bestätigt Razzia bei Anwalt

Im Ö1 Morgenjournal vom 21.08.2019, um 12:21 Uhr, wurde das Audiofile "Ibiza: Staatsanwaltschaft bestätigt Razzia bei Anwalt" veröffentlicht:

Im Zusammenhang mit dem Ibiza-Video haben gestern neuerlich Hausdurchsuchungen stattgefunden, wie die Staatsanwaltschaft Wien heute Vormittag bestätigt. Betroffen war jener Anwalt, der schon im Mai bestätigt hat, dass er an der Erstellung des Videos beteiligt war. Ihm werden Missbrauch von Aufnahmegeräten und Fälschung geschützter Urkunden vorgeworfen. Die beschlagnahmten Gegenstände dürfen vorerst aber nicht ausgewertet werden.

Quelle:

Ibiza: Staatsanwaltschaft bestätigt Razzia bei Anwalt, Ö1 Morgenjournal, 21.08.2019

https://www.eu-infothek.com/oe1-morgenjournal-ibiza-staatsanwaltschaft-bestaetigt-razzia-bei-anwalt/

Strache Video Ibiza

Ibiza-Connection: Schaltzentrale in Wiener Innenstadt

Redaktion EU-Infothek Dienstag, 21. Mai 2019

Wie EU-Infothek gestern bereits in einem Kommentar feststellte, ist der mögliche Hintergrund der Ibiza Story nicht nur ein politischer, sondern sehr wahrscheinlich ein wirtschaftlicher.

EUI hat intensiv recherchiert und kann aus verlässlicher Quelle berichten, dass die Kontakte zwischen der Familie Gudenus und den vorgeblichen Interessenten für den Kauf eines Waldgrundstückes der Familie Gudenus durch einen bekannten Wiener Rechtsanwalt geschaffen wurden. Eine (in den Fall in keiner Weise involvierte) Immobilienmaklerin erzählte dem Anwalt von ihrem geschäftlichen Kontakt zur Familie Gudenus.

Der Rechtsanwalt hatte einige Monate nach dieser Erstinformation der Maklerin über den Kontakt mit der Familien Gudenus ersucht, direkt mit der Familie Gudenus über den Verkauf des großen Waldgrundstückes im niederösterreichischen Krems-Tal verhandeln zu können. Der Anwalt erklärte, er habe einen sehr vermögenden Klienten aus Russland, welcher in Österreich zu investieren gedenke.

Am 24.3.2017 kam es zu einem eleganten Dinner im Restaurant "Le Ciel" mit folgenden anwesenden Personen: Johann Gudenus, Tatjana Gudenus, Alyona Makarov und Julian Thaler (sehr wahrscheinlich Fake-Namen) sowie dem Rechtsanwalt. Ebenfalls anwesend war die Maklerin. Der hatte in seiner Kanzlei Johann Gudenus eine Kopie des lettischen Passes der angeblichen Russin gezeigt und erklärte, dass sie die Nichte eines sehr reichen Oligarchen aus Russland sei. Den Deutschen Julian Thaler stellte sie als Münchner Freund und Chef einer Sicherheitsfirma vor. Die junge Dame, welche mit einem Maybach, inklusive Chauffeur und Bodyguards, vor dem Hotel vorfuhr, war - in russischer Sprache - sehr gesprächig. Sie liege im Streit mit ihrem Onkel, habe aber nunmehr ein Vermögen von 350 Mio. Euro und möchte im friedlichen, schönen Österreich Sicherheit und Kultur genießen, Investitionen in Grundstücken, Immobilien und Firmen tätigen, vor allem aber ihre Kinder in österreichische Schulen schicken.

Der Anwalt bestätigte die Aussagen der "Oligarchen-Nichte". Der Rechtsanwalt erklärte den Freund der Russin als seinen langjährigen Freund und Bekannten aus München, so dass aufgrund des Auftretens des bekannten Rechtsanwaltes mit dessen Empfehlung die Familie Gudenus keinen Zweifel an der Seriosität der Interessentin hatte.

Zu einem späteren Zeitpunkt zeigte der Anwalt in seiner Kanzlei als Kapitalnachweis - vor Zeugen - einen Kontoauszug flüchtig in die Runde, mit der Bemerkung "die ersten großen Summen sind schon auf meinem Konto". Gudenus konnte daraus schließen, dass der Anwalt, welcher laut Gesetz zur Prüfung der Herkunft von Geldmitteln verpflichtet ist und bei Verdacht diese auch anzeigen muss, die einwandfreie und saubere Herkunft des Geldes überprüft hat.

Es kam in der Folge zu einer Besichtigung des Waldgrundstückes, wo die russische "Interessentin" sehr sachkundige Fragen über den Bestand des Waldes und der Forst- und Jagdwirtschaft etc. stellte. Nach der Besichtigung des möglichen Kaufobjektes trafen sich der Anwalt, Julian Thaler und Johann Gudenus am 28.4.2017 im "Stadtwirt".

Beim letzten Treffen der Oligarchin mit ihrem Freund Julian und dem Rechtsanwalt schwärmte die attraktive Russin von ihrer Lieblingsinsel Ibiza. Gudenus, welcher - wie Strache auch - immer wieder auf Ibiza geurlaubt hat - kam mit der russischen Gruppe rasch zur Vereinbarung, sich zu einem ausführlichen Lunch oder Dinner in Ibiza zu treffen.

Bis zu diesem Zeitpunkt spielte HC Strache in den Diskussionen nur am Rande eine Rolle und war auch nicht persönlich involviert. Die Vorkommnisse auf Ibiza sind "hinlänglich" dokumentiert.

Zusammenfassend ergibt sich der Eindruck, dass der namhafte Rechtsanwalt (selbstverständlich ist der Name der Redaktion bekannt) mit nahöstlichen Wurzeln entweder auf eigene Initiative oder aber im Auftrage eines seiner sehr bekannten Klienten bzw. Freunde, auch aus der High Society und den Wirtschaftsseiten bekannt, eine Auftragsarbeit erfüllte.

Die detaillierte Aufklärung überlässt EU-Infothek jetzt den Behörden und den großen Medien, auch jenen, die sich bis jetzt als "Enthüller" vorgestellt haben.

Aus heutiger Sicht ist davon auszugehen, dass die Hintermänner sowohl die aufklärerisch wirkenden Medien als auch die Politik und die Öffentlichkeit hinters Licht geführt haben.

Die Hintermänner sind die wahren Strippenzieher, Politik und Medien waren bis jetzt eher deren hilfreiche Unterstützer ihrer sorgfältig geplanten Aktion. Aus den EU-Infothek vorliegenden belastungsfesten und sicheren Erkenntnissen kann auch geschlossen werden, dass die Ibiza Connection eine technisch einfach durchzuführende Aktion war - die im Internet um hundert Euro erhältlichen Minikameras sehen aus wie ein Nagelkopf in der Wand.

Über eine versteckte Internetverbindung können dann die Übertragungsbilder von allen, die den Zugangscode haben, genüsslich betrachtet werden. Das kann im Nachbarhaus sein, die Auftraggeber können in einem Hotelzimmer oder auf einem Schiff die Show genießen.

Weshalb es fast zwei Jahre dauerte, bis das Video an die Öffentlichkeit kam, ist im Moment nur durch Vermutungen zu erklären. Möglicherweise hat einer der Beteiligten mehr Geld von seinen Auftraggebern verlangt und dann das Video selbst verkaufen wollen. Dafür spricht auch die übertriebene, filmreife Übergabemodalität des USB Sticks an einen Medienvertreter und die angeblichen Verkaufsbemühungen an Jan Böhmermann, welche in den Medien zitiert wurden.

EU-Infothek wird diese Informationen über einen Rechtsanwalt umgehend den Behörden zukommen lassen, selbstverständlich auch die Identität des strippenziehenden Anwaltes. Immerhin besteht nicht nur der dringende Tatverdacht, österreichische gewählte Mandatare in der beschriebenen Art listig übervorteilt zu haben, sondern auch der dringende Verdacht einer großangelegten Geldwäscheaktion, welche auch durch das Verhalten des Rechtsanwaltes dargestellt ist. Johann Gudenus bzw. seine Familienmitglieder erhielten keine Anzahlung und auch keine andere Zahlung aus diesem Geld.

Quelle: https://www.eu-infothek.com/ibiza-connection-schaltzentrale-in-wiener-innenstadt/

Der Name des Videoproduzenten ist der Detektei Ulm bereits bekannt. 21. Mai 2019

Julian H. konsic.com München

https://www.eu-infothek.com/ibiza-connection-wien-muenchen/


OTS0005, 23. Mai 2019

Ibiza Video: So sind Österreichs Detektive nicht!

Angesichts der zunehmenden Berichterstattung über eine mutmaßliche Beteiligung eines "Detektivs" an der Produktion des Ibiza Videos rund um Heinz-Christian Strache und Johann Gudenus, erlaubt sich der Österreichische Detektiv-Verband (ÖDV) folgendes klarzustellen:

Das Gewerbe der Berufsdetektive ist in Österreich ein reglementiertes Gewerbe mit besonderen Zugangsvoraussetzungen. Das bedeutet einerseits, dass eine fachliche Befähigung und andererseits ein einwandfreier Leumund nachgewiesen werden müssen, um als Berufsdetektiv tätig werden zu können.

Österreichs Berufsdetektive unterwerfen sich zusätzlich zu den gesetzlichen Bestimmungen, jedenfalls sei hier die DSGVO aber auch viele anderen Gesetze genannt, auch berufsethischer Bestimmungen, insbesondere dem sogenannten berechtigten Interesse. Dieses besagt, dass detektivische Maßnahmen nur dann zulässig sind, wenn seitens des Auftraggebers ein berechtigtes Interesse an bestimmten Informationen besteht, meist um einen Schaden abzuwehren. Bei Vorliegen eines berechtigten Interesses des Auftraggebers wird der Detektiv sodann tätig, ohne selbst die rechtswidrige Handlung zu provozieren.

Der Österreichische Detektiv Verband (ÖDV) vertritt die Meinung, dass im Fall des vorliegenden Videos kein berechtigtes Interesse seitens des Auftraggebers vorgelegen sein kann, insbesondere auch deswegen, weil mit der Verwertung der Erkenntnisse über 2 Jahre zugewartet wurde.

Darüber hinaus wurden die handelnden Personen hier aktiv in eine Falle gelockt und möglicherweise auch vorsätzlich in einen enthemmten Zustand versetzt, um ein bestimmtes Ergebnis zu erzielen. Dies wiederum widerspricht dem Grundsatz, das Fehlverhalten nicht selbst herbeizuführen oder zu begünstigen.

Mag ein österreichischer Detektiv zwar methodisch jederzeit in der Lage sein, einen solchen Einsatz durchzuführen, erachtet der Österreichische Detektiv Verband das Vorgehen der Produzenten des besagten Videos weder als durch ein berechtigtes Interesse gedeckt noch als im Rahmen der ethischen Grundsätze seriöser Detektive durchgeführt.

Soweit dem ÖDV bekannt, handelt es sich bei dem beteiligten "Detektiv" um keinen österreichischen Berufsdetektiv, sprich es liegt keine Gewerbeberechtigung vor. Darüber hinaus hegen wir erhebliche Zweifel, dass eine entsprechende Befähigung nachgewiesen werden könnte und es liegen glaubhafte Informationen vor, dass die besondere Zuverlässigkeit aufgrund von Vorstrafen nicht gegeben ist.

Sollte also der Betreffende an der Produktion des Videos beteiligt gewesen sein, handelte es sich nicht um einen Detektiv sondern um einen Möchtegernschnüffler außerhalb des Gesetzes und jeder Berufsethik.

Das mediale Betonen, ein Detektiv oder eine Detektei sei an dem Video beteiligt gewesen, dient lediglich der reißerischen Darstellung einer Geschichte, schadet aber dem Berufsstand der durch uns vertretenen Gewerbetreibenden und rückt sie in ein falsches Licht.

Österreichs Berufsdetektive und deren MitarbeiterInnen verrichten im Rahmen der Rechtspflege einen wertvollen Dienst an unserer Gesellschaft, indem sie Sachverhalte klären und Beweise für gerichtliche Auseinandersetzungen sichern und aufbereiten. Sie sind Dienstleister für durchwegs in Not geratene oder zumindest in schwierigen Situationen befindlichen Bürgern dieses schönen Landes.


Razzia bei Strache, Gudenus & Co wegen Casinos-Postenschachers

Die Bestellung von Peter Sidlo zum Casinos-Austria-Finanzchef und vermutete Versprechen der FPÖ an Novomatic sorgen für einen Eklat

Renate Graber

13. August 2019, 11:42

Unerwarteten Besuch gab es am Montag für den neuen Finanzvorstand der Casinos Austria, Peter Sidlo - und etliche andere. Am Vormittag seines ersten Arbeitstags nach dem Urlaub tauchten Ermittler und Staatsanwalt bei Sidlo daheim auf: Hausdurchsuchung. Ein paar Stunden später fand dann auch in Sidlos Büro in der teilstaatlichen Casag eine Hausdurchsuchung statt. Auch Aufsichtsratspräsident Walter Rothensteiner war betroffen - er ist im Verfahren, um das es geht, als Zeuge geführt.

Auftanken in Franken!

Und: Auch beim vormaligen Vizekanzler Heinz-Christian Strache, bei Ex-FPÖ-Klubchef Johann Gudenus und bei Novomatic-Chef und Casag-Aufsichtsrat Harald Neumann schauten die Ermittler nach. Worum es geht: Nach einer anonymen Anzeige ermittelt die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) zu darin erhobenen Vorwürfen. Selbige sollen sich nach Zeugenaussagen verdichtet haben.

Politischer Deal

Es geht darin zusammengefasst um den Vorwurf, der freiheitliche Wiener Bezirksrat und Gudenus nahestehende Sidlo sei auf Basis eines politischen Deals in den Vorstand der Casag gekommen. Der Personalberater hatte ihn nicht empfohlen, der Aufsichtsrat unter Rothensteiner bestellte den 45-Jährigen trotzdem. Laut dem Vorwurf soll es eine ÖVP-FPÖ-Vereinbarung gegeben haben, Sidlo auf einem Ticket von Casag-Miteigner Novomatic in den Vorstand zu entsenden. Im Gegenzug soll die FPÖ Entgegenkommen bei etwaigen Gesetzesänderungen beim kleinen Glücksspiel nach der Wiener Wahl signalisiert haben.

Auch der damalige Finanzstaatssekretär Hubert Fuchs (FPÖ) soll involviert gewesen sein. All das soll FPÖ-Abgeordnete zur Ansicht gebracht haben, Sidlo sei die "Glücksfee" der Partei in der Casag. Zu den Beschuldigten gehören unter anderen Strache, Gudenus und Novomatic-Eigentümer Johann Graf. Die Beschuldigten haben die Vorwürfe bislang bestritten.

Peter Sidlo soll auf Basis eines politischen Deals zum Finanzvorstand der Casinos Austria bestellt worden sein.

Keine Details bestätigt

Die WKStA bestätigt keine Details, die Causa sei ein Verschlussakt und unterliege daher strenger Vertraulichkeit. Ein Sprecher der Behörde bestätigt Hausdurchsuchungen an mehreren Standorten in zwei Bundesländern, die reibungslos funktioniert hätten. Es geht um den Verdacht der Bestechung und Bestechlichkeit. Beschuldigt seien sechs Personen und ein Verband, also ein Unternehmen. Dabei dürfte es sich um die Novomatic handeln. Novomatic wollte die Hausdurchsuchungen nicht bestätigen.

Ein Casag-Sprecher sagte jedoch, dass es am Montagnachmittag "Ermittlungshandlungen" in der Unternehmenszentrale gegeben habe. Peter Sidlo sei zu den Umständen seiner Vorstandsbestellung befragt worden, sagte Casag-Sprecher Patrick Minar. Die Casag selbst sei nicht Gegenstand der Ermittlungen, Aufsichtsratschef Rothensteiner sei in der Sache als Zeuge befragt worden.

Rothensteiner sagte vor Wochen zum STANDARD, es habe bei der Bestellung keine politischen Vorgaben gegeben - Sidlo sei ausgewiesener Finanzexperte. Novomatic-Chef Neumann meinte, es könne gar keine Deals und oder Zusagen fürs kleine Glücksspiel geben, und auch Sidlo dementierte alle Vorwürfe. Er soll Casag-intern zugesichert haben, nichts mit dem in Straches und Gudenus' Ibiza-Video-Auftritt Gesagten zu tun zu haben. (Renate Graber, 13.8.2019)

Quelle: https://www.derstandard.at/story/2000107362366/razzia-bei-strache-gudenus-co-wegen-casinos-postenschachers